Ein gutes Wassernapf-Management kann für alle Katzen eine Lebensbereicherung darstellen. Es hilft aber vor allem den Katzen die zu wenig trinken, mehr Wasser aufzunehmen.
Da Katzen ja im Allgemeinen als Trinkfaul gelten, aber einen Wasserbedarf von 40ml – 60ml pro Kilo Körpergewicht haben, kann es nötig sein die Katze zum Trinken zu animieren.
Der Wasserbedarf kann zusätzlich auch ernährungsbedingt z.B. durch viele trockene Leckerlies oder durch ein heißes Klima auch noch höher sein. Und da muss man sich als Halter schon mal etwas einfallen lassen um der Katze das Wasser schmackhaft zu machen. Und sie so vor einer Dehydrierung zu schützen.
Aber auch Katzen die bereits genug trinken sind vielleicht dankbar für die ein oder andere Erneuerung. Ein Trinkbrunnen oder mehrere spannende Trinkstellen im “Revier“ können so eine tolle Lebensbereicherung für alle Katzen sein.
Standort
Der Standort ist mit der wichtigste Faktor beim „Wassernapf-Management“. Viele Katzen trinken z.B. instinktiv nicht da wo sie fressen. Denn in der Natur könnte das Wasser durch Blut und Beuteteile verunreinigt sein. Also sollte man die Wassernäpfe einige Meter vom Futternapf entfernt aufstellen.
Auch kann es ein Problem sein wenn die Katzentoiletten in unmittelbarer Nähe stehen oder die Trinkstelle an einem sehr „unruhigen“ Ort ist (neben der Waschmaschine/dem Fernseher).
Am besten eignen sich daher ruhige, helle gut zugängliche Orte.
Habt ihr vielleicht eine Ecke mit Pflanzen? Oder einen leicht erhöhten Platz (z.B. Kommode, Tisch)?
Dort kann man schöne Trinkstellen einrichten. Ein toller Trinkbrunnen oder ein Öko-Katzen-Aquarium sind zudem noch super dekorativ.
Mehrere verschiedene Trinkstellen anbieten
Toll ist es wenn man die Möglichkeit hat mehrere verschiedene Trinkstellen anzubieten. Mindestens sollten aber 2 Wasserstellen vorhanden sein bei denen täglich das Wasser gewechselt wird.
Nach oben gibt es keine Grenzen.
Hier findet ihr ein paar nette Anregungen für zusätzliche Trinkstellen 😉
Jede Katze ist dankbar wenn sie selbst entscheiden kann ob sie nun das leitungsfrische Wasser trinkt, gefiltertes Wasser oder das abgestandene “Katzen-Aquarien-Wasser“.
Es ist eine absolute Bereicherung für das Katzenrevier und kann sich auch sehr schön in die Wohnraumgestaltung einfügen.
Lebendiges Wasser (Öko-Katzen-Aquarium)
Wer möchte und die Möglichkeit hat kann seiner Katze ein Trinkaquarium einrichten. Alternativ natürlich auch gerne einen Teich auf dem Balkon oder dem katzensicheren Garten.
Denn Katzen trinken sehr gerne mal „lebendiges“ Wasser. Bedeutet: Wasser mit Algen, Mikroorganismen und vielleicht sogar ein paar ungiftigen Pflanzen und Wasserschnecken. Wenn Tiere darin leben sollen muss das Aquarium aber schon eine gewisse Größe haben.
Ein großes Goldfischglas mit Wasserschnecken ( Bitte KEINE Fische in ein solches Glas setzen!) und Pflanzen auf der Komode sieht zudem auch noch echt schön aus.
Beim Einrichten des Aquariums sollte man darauf achten dass die Pflanzen ungiftig sind und vor dem Einpflanzen 1-2 Wochen gewässert werden. Das hat den Hintergrund dass die meisten Wasserpflanzen stark mit Dünger oder Schädlingsbekämpfungsmittel belastet sind. Auch solltet ihr keine „speziellen“ Mittelchen aus der Zoohandlung in das Katzen-Aquarium schütten. Denn das ist ungesund für euer Tier und in der Regel auch absolut nicht nötig.
Als Pflanzen eignen sich z.B.: Wasserpest, Haarnixe, Froschlöffel, verschiedene Moosarten und die Nadelsimse. Bei der Teichbepflanzung solltet ihr die Finger von der Wasserhyazinthe und den Seerosen lassen. Denn die sind beide giftig für unsere Samtpfoten.
Natürlich gibt es noch mehr giftige und ungiftige Wasserpflanzen. Denn das was ich hier aufgezählt habe sind nur die gängigsten Sorten.
Der Aufwand lohnt sich. Die Katzen lieben es.
Näpfe
Die angebotenen Näpfe sollten in jedem Fall standfest sein. Man kann größere Gefäße aus Keramik oder Glas nutzen, kleine Futterschalen, Trinkbrunnen aus Plastik oder Keramik. Aber auch normale Zimmerbrunnen werden von vielen Katzen gut angenommen.
Die Gefäße sollten immer so voll sein oder eine so große Öffnung haben das sich die Katzen nicht ihre Schnurrhaare stoßen. Das ist sowohl bei Futter als auch bei Wassernäpfen sehr unangenehm für die Katzen.
Wichtig ist auch dass die Näpfe gut zu reinigen sind. Bis auf das Aquarium und den Brunnen sollten die Wasserschalen täglich ohne Reinigungsmittel ausgespült und neu aufgefüllt werden. Hat man mehrere Schalen kann man in einer immer frisches Wasser anbieten und eine andere auch mal 2-3 Tage stehen lassen. Manche Katzen mögen gerne „abgestandenes“ Wasser.
Fließendes Wasser
Auch hier kommt wieder ein Instinkt der Katze zum Tragen. Um sich vor Erkrankungen durch verunreinigtes Wasser zu schützen haben Katzen eine Vorliebe für fließendes Wasser entwickelt. Diese Vorliebe haben viele Katzen noch heute.
Deswegen ist ein Trinkbrunnen wirklich eine sehr schöne und sinnvolle Anschaffung im Katzenhaushalt. Es muss auch nicht immer das teuerste Model sein. Ein Zimmerbrunnen kann auch ganz spannend sein.
Man hat konstant fließendes Wasser, welches je nach Modell auch noch gefiltert wird. Die Katze kann trinken, ihre Pfoten baden oder dem Wasser einfach nur beim Fließen zuschauen (das machen meine ganz gerne).
Bei der Auswahl sollte man auf jeden Fall darauf achten dass es nicht zu viele Teile sind. Sonst wird das Reinigen zu einer Qual!
Ich empfehle 2 – 4 Teile (+ Filter) (*Lucky Kitty, *Freh Flow) mehr nicht.
Es gibt Brunnen die bestehen aus 5+ Teilen. Wenn dann eins der kleineren Teile verschwindet kann man den ganzen Brunnen nicht mehr richtig benutzen.
Futter mit Wasser verdünnen
Das meiste Wasser nimmt eine artgerecht ernährte Katze über das Futter auf. Rohfleisch (BARF) hat einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 60% (bei Nassfutter ist der Feuchtigkeitsgehalt entsprechen höher). Das ist schon mal nicht schlecht.
Man kann hier auch mit einem kleinen Schuss Wasser etwas nachhelfen 🙂 Nur nicht zu viel, sonst schmeckt das verwässerte Futter vielleicht nicht mehr.
Pimp my Water
Man kann dem Wasser auch einen Spritzer Katzenmilch oder etwas selbstgekochte, ungewürzte Fleischbrühe zugeben. Das sollte aber nicht den ganzen Tag zu Verfügung stehen, sondern nur als Besonderheit zwischendurch mal gereicht werden.
Im Sommer kann man die Fleischbrühe in Eiswürfelformen einfrieren und dann als kleine Abkühlungs-Belohnung in einen Wassernapf geben. Meine Katzen haben einen Mords Spaß damit.
*Ich nutze Partner-Links. (Was sind Partner-Links?)
Zur Idee mit dem Goldfischglas sollte man aber noch sagen, dass Goldfische in einem solchen Behältnis nichts zu suchen haben. Goldfische können ca. 35cm groß werden. Die Sage von „der Fisch passt sich seinem Becken“ an greift hier nicht. Sollen Lebeswesen in das Glas, so empfehle ich Rückenstrichgarnelen, im Handel als Zuchtform unter dem Namen Red cherry erhältlich. Pflegeleicht, vermehrt sich, interessant zu beobachten und kommt auch in einem Goldfischglas ohne Technik (Pumpe, Beleuchtung etc.) zurecht. Zudem hält die Garnele das Becken algenfrei. Wöchtenliche Wasserwechsel sollten dennoch durchgeführt werden.
Deswegen schreibe ich ja „ein Goldfischglas mit Schnecken“. Der Tipp mit den Garnelen ist aber auch toll. Vielen dank 🙂
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Trinkbrunnen aus Plastik kann man nicht wirklich empfehlen. Das sind reinste Bakterienschleudern und zudem sollte man acht darauf geben, dass diese nicht BPA enthalten. Der genaue Grund für diese Hygieneprobleme bei Plastikbrunnen ist, dass diese beim Gebrauch und beim Reinigen, kleine Kratzer und Spalten entwickeln, in denen sich Bakterienpopulationen entwickeln können. Doch auch ohne diese Kratzer können sich die Bakterien in einer weichen Plastikfläche viel besser einnisten als bei Keramik. Deswegen, wenn Katzenbrunnnen, dann definitv aus Keramik, Glas oder Metall.