Es gibt Situationen die es erforderlich machen Freigängerkatzen urplötzlich zu Wohnungskatzen zu machen. Dies können Erkrankungen, Operationen oder die aktuell grassierende Vogelgrippe sein.
Was geschieht aus Katzensicht
Freigänger Katzen verbringen ihre Tage meist damit zu jagen, durch ihr Revier zu patrouillieren, dieses zu verteidigen oder soziale Kontakte zu knüpfen.
All das fällt jetzt auf einen Schlag weg.
Dass ihr jetzt plötzlich das Recht auf ihren Freigang verwehrt wird und sie in der Wohnung bleiben muss, wird die Katze zunächst nicht besonders gut finden. Die gewohnten Streifzüge können nicht mehr durchgeführt werden, die Grenzen des Reviers nicht mehr abgesteckt und auf den beliebten Sonnenplätzchen kann sie sich auch nicht mehr aalen. Abrupt ändern sich also allen Gewohnheiten die über Jahre gepflegt wurden.
Das ist zum einen sehr frustrierend und stresst die Katze, zum anderen aber auch extrem langweilig, wenn man bedenkt was sie bei ihren Streifzügen alles erledigt hat.
Was tun?
Mit viel Beschäftigung, Kreativität und Konsequenz können wir die doch sehr abrupte Änderung der Lebensumstände für die Katzen etwas angenehmer gestalten.
Alternativen anbieten
Falls noch nicht geschehen sollte die Wohnung katzengerecht gestaltet werden.
Es sollten neben Futter- und Wasserplätzen auch:
- Kratzbaum (Siehe auch: Ein guter Kratzbaum hält ein Katzenleben lang)
- Weitere Kletter- und Kratzmöglichkeiten (Siehe auch: Destruktives Kratzverhalten bei Katzen)
- Saubere Katzentoiletten (Anzahl der Katzen +1)
- Toiletten 2x täglich reinigen
- Mehrere Höhlen und Bettchen an verschiedenen Orten
vorhanden sein.
Katzensichere Fenster und Balkone
Hier kann die Katze sitzen, ihre Umwelt beobachten und etwas frische Luft schnuppern.
(Zur Vogelgrippe: Bei Katzen die am geöffneten Fenster oder auf dem Balkon sitzen ist die Gefahr einer Ansteckung zwar geringer aber nicht unmöglich)
Wer seinen Katzen kein geöffnetes Fenster bieten kann, der kann auch ein Kratzbaum oder eine andere erhöhte Sitzmöglichkeit am geschlossenen Fenster anbieten. Die der Katze das Rausschauen ermöglicht.
Beschäftigung
Fummelbretter
Die Nahrungsbeschaffung ist ein ganz großer und wichtiger Bestandteil des Alltages einer Freigängerkatze. Diese Beschäftigung fehlt ihr nun bei der Wohnungshaltung.
Mit einem Fummelbrett können wir sie animieren wieder für ihr Futter zu arbeiten.
Ein paar Ideen und Empfehlungen zu Fummelbrettern, die sich auch für Nassfutter oder Fleisch eignen, findet ihr in unserem Beitrag: Was ist ein Fummelbrett“ und warum ist es gut für meine Katzen?
Aktives Spielen
Aktives Spielen steht auch ganz oben auf meiner Beschäftigungs-Liste. Warum? Weil die Katze so auch körperlich ausgelastet wird. Neben der geistigen Auslastung mittels Futterbeschaffung ist das ein sehr wichtiger Aspekt bei einer so drastischen Änderung der Lebensumstände.
Aktives Spiel wirkt zudem angstlösend. Da die meisten Katzen durch solche abrupten Änderungen gestresst werden, ist eine angstlösende Spielsession genau das richtige. Gesunde Katzen solltet ihr daher am besten 2-3 täglich richtig auspowern.
Auch interaktive Spielzeuge wie z.B. Spielschienen, Mäuschen, Bällchen o.ä. mit denen sich die Katze selbst beschäftigen kann, können ausgelegt und täglich ausgewechselt werden.
Gerüche
Catnip, *Silvervine, Baldrian sind Pflanzen auf die viele Katzen reagieren. Sie wälzen sich oder werfen die Spielsachen die damit befüllt sind wild umher. Um den Effekt auf die Katzen zu erhalten sollte man diese Spielzeuge verwalten. Also immer wieder wegräumen und nur alle 2-3 Tage anbieten.
Heu oder Stroh aus der Zoohandlung in einem Karton mit Leckerlies ergibt eine wahnsinnig spannende Duft-Wühlkiste für Katzen.
Alte Kartons und Papiertüten
In vielen Supermärkten liegen alte Kartons meist kostenlos zur Mitnahme aus, oder ihr könnt eine Papiertüte kaufen statt eine Plastiktüte zu nutzen. Bei der Papiertüte solltet ihr aber unbedingt darauf achten dass die Griffe durchtrennt werden bevor die Katze mit der Tüte in Berührung kommt.
Papiertüten und Kartons werden gerne als spannende neue Schlafmöglichkeit angenommen und bringen Abwechslung und neue Gerüche ins Revier.
Clickertraining
Clickern ist eine klasse Beschäftigungsmöglichkeit für eure Miezen und fördert dazu noch die Mensch-Katze-Bindung.
Eine großartige Webseite zu diesem Thema auf der ihr alles kostenlos Schritt für Schritt erklärt bekommt ist: Katzentraining
Wer lieber ein Buch in der Hand hält darf sich mal meine Buchtipps anschauen:
*Die Katzen-Clicker-Box – Birgit Rödder
*Katzen-Clickertraining-Set – Katja Rüssel
*Clickertraining für Katzen – Birga Dexel
Pheromonstecker
Was sind Pheromone und wie wirkt die Pheromontherapie bei Katzen?
Pheromone sind Duftstoffe die zur Informationsübertragung zwischen Individuen einer Art und manchmal sogar zwischen Individuen mehreren Arten dienen.
Pheromone werden von Katzen genutzt um ihr Revier zu markieren (kopfreiben, kratzen, harnmarkieren), um ihre Koloniemitglieder zu markieren und erkennen (soziale Körperpflege, Analkontrolle) und spielen selbst beim Paarungsverhalten eine große Rolle. Denn sie lösen bei den Tieren, je nach Pheromonart, eine bestimmte Reaktion aus.
Bei der Pheromontherapie mittels Pheromonstecker kommen synthetische Analoge von Pheromonen zum Einsatz. Diese werden vor allem dann eingesetzt wenn es an den natürlichen Pheromonen mangelt (Umzug/Revieränderung, Renovierung). Sie können aber auch unterstützend in Stresssituationen oder bei einer Verhaltenstherapie zum Einsatz kommen.
Welche Pheromone können eingesetzt werden?
F3 – z.B. in *Feliway enthalten
F3 Pheromone werden von Katzen genutzt um ihr Revier zu markieren. Der Einsatz dieser Pheromongruppe kann den Stress der plötzlich veränderten Lebenssituation reduzieren. Die Katze fühlt sich wohler.
CAP – z.B. in *Feliway Friends enthalten
C.A.P. ist das Pheromon das die Bindung zwischen Katzenmutter und Kitten stärkt.
Katzen in jedem Alter nehmen dieses Pheromon wahr. Adulten Katzen gibt dieses Pheromon ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit.
Kann die Pheromontherapie die Beschäftigung ersetzen?
Nein, leider nicht. Eine Pheromontherapie wirkt hauptsächlich unterstützend und ist kein Allheilmittel.
Die tägliche Beschäftigung und Arbeit mit der Katze bleibt also trotz Pheromonen ein Muss.
Stark bleiben
Nach einigen Tagen ist das gröbste „Miauze“ meist schon überstanden.
Wenn ihr konsequent bleibt und der Katze ausreichend Beschäftigung bietet steht ihr das gemeinsam gut durch.
Ich hoffe mein Artikel hilft euch durch die Zeit.
Ein dickes DANKE auch an die liebe Mandy. Die mich auf die Idee gebracht hat diesen Artikel zu schreiben. 🙂
*Ich nutze Partner-Links. (Was sind Partner-Links?)
Vielen Dank für den ausführlichen Artikel. Bei mir ist es zwar noch nicht so weit, dass meine Katzen von Freigängern zu Wohnungskatzen werden müssen, aber es wird bald kommen. Ständiges spielen ist bestimmt eine gute Idee. Ich hab mir schon mal vrosichtshalber einiges an Spielzeug https://www.katzen-abc.com/shop/katzenspielzeug/ zugelegt. Das bunkere ich jetzt. Aber auch eine abwechslungsreiche „Kletterlandschaft“ (im Sinne von Kästen, Kommoden etc.) wird auch wichtig sein.
Unsere Katze wird aggressiv wenn sie nicht raus darf. Sie beißt und kratzt. Nun wollen wir aber umziehen und wären dann an zwei Hauptstraßen.
Zu gefährlich und außerdem könnte der Kater dann in die angeschlossene Metzgerei rein……
Wir wissen momentan nicht weiter…..
Hallo, ich habe zwei Freigänger und lebe auf einem Dorf. Nun hat sich durch eine Umleitung allerdings unsere beschauliche Straße vor der Tür in eine Autobahn verwandelt. Ich lasse die beiden natürlich nicht raus, sonst könnte ich wahrscheinlich gleich zwei Löcher buddeln. Einer reagiert gechillt, der andere ist sehr aggressiv und mauzt. Er war allerdings auch immer auf Streifzug. Wir bauen auch ein Katzengehege im Garten, weil ich sie nicht auf der Straße finden möchte. Nun meine Frage, wie kann ich meinem Alwin helfen ohne Macke diese Umstellung zu verkraften oder ist das Tierquälerei und Egoismus ihnen nach Freigang, den gesicherten Freigang anzubieten? LG
Hallo Katzenfreunde,
Meine Sorge ist genau umgekehrt. Vielleicht hat jemand Rat, ich wäre sehr dankbar.
Die Katze meines Partners ist 12,5 Jahre alt, seit 2 Jahren lebt sie im gemeinsamen Haus, sie verbrachte erst ihre komplette Zeit im Sommer draußen [Tag + Nacht], im Winter blieb sie eher daheim. Seit ca 1 Jahr geht sie Sommer wie Winter weniger und weniger zum Freigang in die Natur sondern schläft 16 h am Tag im Haus. Wichtig ist zu wissen, dass sie von 0-10 Jahre eine reine Hauskatze in einer winzigen Whg war.
Leider habe ich nach nun 2 Jahren mit ihr eine Allergie gegen ihr Tierhaar entwickelt. Wir können so nicht mehr miteinander leben. Ich habe ihr den Eingangsflur hergerichtet und versuche draußen Zeit mit ihr zu verbringen, doch sie ist traurig + verwirrt, dass wir ihr nun im restlichen Haus den Zutritt verweigern. Was kann ich bloß tun, um ihr Sicherheit zu schenken und sie liebevoll umzugewöhnen?
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße, Quinn
Ich habe eine Katze die seit 2 Monaten nicht mehr raus in den Garten kann, weil wir jetzt im 2. Stock leben. Sie steht mehrmals am Tag vor der Haustür und weint. Ich bin nun auf der Suche nach Homöopathischen Mitteln oder Bachblüten die uns ihren Wunsch unterstützend helfen können.
Guten Tag ich habe eine kleine Kittenvon 5 Monate mit dem ich ab und anmal in den Garten gegangen bin allerdings wollte ich dass sie ein Hauskatze bleibt oder eventuell nur in den Garten das war glaub ich keine gute Idee denn jetzt möchte er manchmal raus dann versuche ich sihn zu beschäftigen damit er nicht mehr daran denkt da wir noch ein Hund haben und natürlich immer mit ihm rausgehen will er am liebsten mit Kann ich ihm idas noch oder wieder Abgewöhnen ?
Lg